Resistente Stärke weist einen ausgeprägt sättigenden Effekt auf


Klinische Studien zeigen, dass resistente Stärke einen Einfluss auf die Sättigung hat. Dabei scheint der Sofort-Effekt, d.h. die Sättigungswirkung in den ersten Stunden nach der Mahlzeit weniger ausgeprägt als zu späteren Zeitpunkten.



In einer Vergleichsstudie mit anderen Ballaststoffen konnte dennoch eine ausgeprägt sättigende Wirkung innerhalb der ersten 3 Stunden nach Aufnahme von 8 g resistenter Stärke (RS) dokumentiert werden (Willis et al. 2009). Hervorzuheben ist, dass RS in dieser Studie mindestens so sättigend war wie Ballaststoffe aus Gerste, Hafer oder Mais. Die Probanden waren nach Aufnahme von RS innerhalb der ersten zwei Stunden weniger hungrig und über den Beobachtungszeitraum von 3 Stunden stärker gesättigt im Vergleich zu einer ballaststoffarmen Zubereitung.


Auffällig ist jedoch die verzögerte Wirkung der resistenten Stärke auf die Sättigung 8 bis 12 Stunden später, Hier zeigt sich ein deutlich geringer ausgeprägtes Hungergefühl und eine früher einsetzende Sättigung. Dieser sogenannte Second-Meal-Effect ist eher ein Third-Meal-Effect, da er bei Aufnahme der RS zum Frühstück frühestens am Abend wirksam wird.


Im Vergleich zu anderen Ballaststoffen zeigt sich für resistente Stärke ein auffälliger Vorteil im Bezug auf die Länge der sättigenden Wirkung. Eine ausreichend wirksame Dosierung liegt im Bereich von > 8 g resistenter Stärke pro Tag. Resistente Stärke scheint einen additiven Effekt zu den bereits bekannten positiven Wirkungen löslicher und anderer nicht-löslicher Ballaststoffen zu haben. In Bezug auf die Blutzuckerregulation konnte in einer Untersuchung von verschiedenen Getreiden gezeigt werden, dass z.B. der hohe Gehalt an RS im Gersten- und Roggengetreide sich positive auf den Blutzuckeranstieg und damit die Glukosetoleranz der nachfolgenden Mahlzeiten auswirkt (Nilsson et al. 2008).


Die bakterielle Fermentierung im Enddarm leistet einen entscheidenden Beitrag zu dem anhaltenden sättigenden Effekt der RS. Dies erklärt, warum auch 10 Stunden nach Aufnahme noch eine Wirkung beobachtet werden kann.

Sättigungseffekt von flüssiger und fester Nahrung - Einfluss der Viskosität


Die Energiezufuhr über Getränke scheint den Appetit weniger zu reduzieren als eine vergleichbare Energiemenge, aufgenommen aus fester Nahrung (Mourao et al. 2006). Wird ein wesentlicher Teil der Kalorien durch Getränke konsumiert, so wird häufig eine positive Energiebilanz mit Gewichtszunahme beobachtet, da diese zusätzliche Energiezufuhr aus Getränken nicht durch eine geringere Nahrungsaufnahme kompensiert wird.

Der Vergleich von fester und flüssiger Nahrung mit gleichem Energiegehalt und Geschmack offenbart einen signifikant höheren Sättigungseffekt von Nahrungsmitteln in fester Form. Beim Vergleich der Energieaufnahme bis zum Eintritt des Sättigungsgefühls von einer flüssigen im Vergleich zu einer halb-festen (Creme) Speise zeigte sich eine um 47 Prozent höhere Energieaufnahme aus der Getränkezubereitung (de Wijk et al. 2008). Auffällig war die geringere Menge, die von den Probanden pro „Bissen“ der Creme im Vergleich zur Aufnahme pro Schluck des Getränkes konsumiert wurde. Sobald der Aufwand des „Verarbeitens“ bzw. des Schluckens der Creme im Mund entfällt, nähren sich die für eine Sättigung konsumierten Mengen von flüssiger und halb-fester Nahrung wieder an.

Eine weitere Untersuchung von Zijlstra et al. 2008 konnte diese Ergebnisse bestätigen. Sie dokumentierten einen Unterschied von 30 Prozent bei der Aufnahme von flüssiger bzw. halb-fester Nahrung mit gleichem Energiegehalt bis zum Eintritt der Sättigung. Bemerkenswert war, dass die Aufnahme in halb-flüssiger Form (als Shake) genau zwischen der flüssigen und halb-festen Zubereitungsform lag (+14 Prozent). Wird die Aufnahmerate, (d.h. die Zeit, die für jeden Schluck oder Bissen gebraucht wird) angeglichen, so reduziert sich die höhere Energieaufnahme aus dem Getränk im Vergleich zur halb-festen Zubereitung von 30 auf 12 Prozent. Die Autoren schlussfolgern, dass eine höhere Viskosität zu einer reduzierten Gesamtaufnahme führt und das diese niedrigere Aufnahme vor allem durch die geringere Aufnahmegeschwindigkeit bedingt ist (Zijlstra et al. 2008).

Welche Lebensmittel wirken am stärksten sättigend?

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