Mahlzeit oder Snack – wann wird Essen als vollwertige Mahlzeit empfunden?


Ein Snack wird um so eher als eigenständige Mahlzeit wahrgenommen, wenn das Essen im Sitzen und auf Tellern angerichtet genossen wird. Auch die Vorbereitungszeit für die Mahlzeit spielt eine Rolle, je länger vorbereitet wird, desto eher wird das Essen als vollständige Mahlzeit wahrgenommen. Auch die Anwesenheit von Freunden oder der Familie scheint wichtig, um dem Essen den Charakter einer Hauptmahlzeit zu verleihen.
Umgekehrt signalisiert eine kurzes Essen - auch von großen Kalorienmengen, im Stehen und direkt aus der Verpackung - dem Körper: Hier gibt es nur eine Zwischenmahlzeit. Entsprechend früher stellt sich erneut Hunger und Appetit ein mit dem Risiko einer langfristigen Gewichtszunahme.

Kann man sich Sättigung vorstellen? Kann die Vorstellung von Essen satt machen?

 
Neuere Untersuchungen deuten darauf hin, dass wir allein mit unseren Gedanken das Verlangen nach Leckereien stillen können. Je detaillierter man sich vorstellt, eine Speise zu essen, umso stärker schrumpft der Appetit.

In dieser Studien wurde eine Gruppe von Studenten darauf trainiert sich vorzustellen, wie sie leckere Schokokugeln in den Mund stecken, sie kauen und schmecken und runterschlucken. Im eigentlichen Versuch stellte sich eine Gruppe vor dreimal drei Kugeln gedanklich zu essen, die andere Gruppe hingegen durfte in ihrer Vorstellung 30 Schokokugeln naschen. Das entscheidende Ergebnis war, dass die Gruppe, die „im Gedanken“ mehr Schokokugeln gegessen hatte, danach deutlich weniger Appetit auf Süßes hatte und signifikant weniger aß als die Gruppe, die zuvor gedanklich weniger Schokokugeln gegessen hatte.


Allein die detailliert Vorstellung des Essens kann demnach Sättigung erzeugen. Diese Ergebnisse legen die Vermutung nahe, dass es verkehrt zu sein scheint, die Gedanken an begehrte Speisen zu unterdrücken, um seinen Appetit zu zügeln. Zwar macht der flüchtige Gedanke an eine Speise Appetit, je detaillierter man sich jedoch verstellt, sie zu essen, umso stärker schrumpft der Appetit.

Stress und Nahrungsaufnahme – hohe Leptinspiegel reduzieren die Energieaufnahme

 

Bisherige Untersuchungen weisen darauf hin, dass Stresssituationen mit einer erhöhten Nahrungsaufnahme einhergehen. Es zeigte sich z.B., dass unter Stress die Versuchspersonen vermehrt zu Snacks als Zwischenmahlzeit griffen und damit die Gesamtenergieaufnahme erhöhten. Überraschend war hingegen die Beobachtung, dass Übergewichtige Personen entgegen den Erwartungen unter Stress seltener zu Snacks griffen. Eine weitere Untersuchung kommt nun zu dem Schluss, dass hohe Leptinspiegel, wie sie häufig bei übergewichtigen Personen vorkommen, die sonst übliche verstärkte Nahrungsaufnahme unter Stressbedingungen abmildert. Hohe Leptinspiegel scheinen die Betroffenen weniger empfänglich gegenüber der stressinduzierten Esslust zu machen.

Leptin-Resistenz - Normalisiert körperliche Aktivität bei übergewichtigen Personen den Appetit?

 

In dieser Studie wurde geprüft, welchen Einfluss körperliche Aktivität auf den Appetit bei übergewichtigen Personen hat. Dabei wurden drei Versuchsgruppe miteinander verglichen: Eine Gruppe führte ein Sportprogramm über 20 Minuten mit mäßiger Anstrengung durch, eine weitere Gruppe bekam eine Zwischenmahlzeit (Snack) und blieb körperlich inaktiv, während die letzte Gruppe als Kontrollgruppe diente, in der die Probanden weder etwas aßen noch aktiv waren.

Ergebnis: Die moderate körperliche Anstrengung (zügiges Walking) führte bei stark übergewichtigen Personen zu einem anhaltenden Sättigungsgefühl und einem reduzierten Appetit vergleichbar mit der Gruppe, die eine Zwischenmahlzeit erhielt. Bemerkenswert ist, dass die Leptinkonzentration im Blut nach der körperlichen Aktivität wieder sehr gut mit dem Appetit und der Sättigung korrelierten. Bekannt ist, dass bei adipösen Personen häufig eine Leptin-Resistenz besteht, das heißt die Betroffenen haben trotz hoher Leptinspiegel weiterhin Hunger und Appetit. http://wirksam-oder-unwirksam.blogspot.de/

Zurück zur Studie: Beim Vergleich der Versuchsgruppen war auffällig, dass sowohl in der Kontrollgruppe als auch in der Gruppe, die eine Zwischenmahlzeit erhielt, die Höhe der Leptinspiegel nicht mit der Ausprägung von Sättigung und Appetit korrelierte, während sich in der Gruppe, die körperlich aktiv war, wieder ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Ausprägung von Appetit und der Höhe der Leptinspiegel zu beobachten war.

Zusammenfassung: Eine einmalige mäßige Ausdauerbelastung reduziert bei übergewichtigen Personen akut den Appetit bei der nachfolgenden Mahlzeit.

Welche Lebensmittel wirken am stärksten sättigend?

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